Wegen des regnerischen Wetters unter der Woche war auf den Harsefelder Plätzen kein Fußballspiel möglich. Da einige Spieler angeschlagen und andere anderweitig verhindert waren, kam der SG Harsefeld/Apensen die Spielabsage eigentlich ganz Recht. Doch innerhalb kürzester Zeit verlegte der Staffelleiter das Spiel auf den Kunstrasenplatz des Gegners, zumal noch das Rückspiel offen ist und keine anderen Termine zur Verfügung standen.
Mit gemischten Gefühlen und nur 8 Spielern reiste die SG Harsefeld/Apensen in Stade an. Unterstützt wurde das Team von Frank Elfers, der Vorweg gesagt eine starke Partie ablieferte.
Unser Ziel in Stade hieß: Schadensbegrenzung! Jan, der Olaf als Coach vertrat, gab die Devise aus defensiv aber nicht destruktiv zu spielen. Aus einer verstärkten Abwehr heraus sollte immer wieder versucht werden über Konter Nadelstiche in Richtung Güldensterner Tor zu setzen.
Bei Güldenstern fehlten mehrere Stammkräfte, da die Ü32er an diesem Wochenende nach Barsinghausen fuhren. Nichtsdestotrotz bot Güldenstern eine gute Truppe auf.
Gleich nach Spielbeginn war die Marschroute von Güldenstern klar. Arndt Pietz stand zwischen den Pfosten und wurde als sechster Mann im Aufbauspiel mit eingesetzt. So hatte Güldensterneine Anspielstation mehr und konnte den Ball in den eigenen Reihen laufen lassen, bis sich eine gute Abschlussmöglichkeit ergab.
Die SG musste viel Laufbereitschaft zeigen, flexibel reagieren und sich immer wieder vom Gegenspieler lösen, um den Raum abzudecken oder den Schusswinkel zu verringern. Über die gesamte Spielzeit besaß Güldenstern gefühlte 85% Ballbesitz und erarbeitete sich viele Abschlüsse.
Zeitweise war die SG gehalten sich mit allen Spielern im eigenen Strafraum zu versammeln. Mit Geschick und Können aber auch einer gehörigen Portion Glück konnten viele Schüsse oder Passversuche vereitelt werden. Und wenn dann doch mal etwas durchging, war der heute mal wieder beste Mann auf dem Platz, Peter, (fast) nicht zu überwinden.
Die SG versuchte nach abgefangenen Angriffen schnell umzuschalten und gefährlich nach vorne zu spielen. Nach dem Frank den Ball auf der eigenen linken Seite eroberte, spielte er zu Ingo, der weiter Richtung gegnerisches Tor lief. Mit Übersicht spielte Ingo dannauf den mitgeeilten Sven, der sich in halblinker Position nicht lange bitten ließ und den Ball aus 15m Entfernung unter rechts ins Eck schlenzte. Arndt Pietz stand zu weit links und konnte den Ball nicht mehr erreichen. So hieß es auf einmal in der 15 Min. 1:0 für die SG Harsefeld/APensen. Wer hätte das gedacht?
Güldenstern war davon unberührt und spielte weiter beherzt nach vorne. Es ergaben sich weitere gute Einschussmöglichkeiten, allen voran durch Thomas Brokelmann, doch Peter konnte sich in den 1:1 Situationen stets behaupten und den Kasten sauber halten.
Die Harsefeld/Apensener besaßen aber auch noch gute Möglichkeiten, die aber nicht entschlossen genug zu Ende gespielt worden sind. So hätte das eine oder andere Tor auch noch herausspringen können. Grundsätzlich konnte die SG mit der 1:0 Halbzeitführung mehr als zufrieden sein.
In der 2. Hälfte bot sich dasselbe Bild. Güldenstern drängte, doch das Bollwerk der SG Harsefeld/Apensenhielt.
Mit zunehmender Spieldauer machte sich auf beiden Seiten ein Substanzverlust bemerkbar. Das Passspiel und die Laufbereitschaft litten darunter. Zum Glück ließ auch die Schussgenauigkeit bei Güldenstern nach, so dass jetzt eine Vielzahl der Torabschlüsse in der 2. oder 3. Etage landete. In dieser Zeit des Ballholens konnte die SG immer wieder einmal durchatmen. Arndt Pietz meldete auch immer wieder einmal zu Wort, dass er nicht mehr könne und im Tor bliebe.
Mitte der 2. Hälfte hatte die SG Harsefeld/Apensen innerhalb weniger Minuten die Möglichkeit die Führung durch Frank, Christian und Ingoauf 2:0 zu erhöhen. Doch man scheiterte entweder an Arndt Pietz oder schoss am Tor vorbei.
Danach fiel dann fast das 1:1. Als nach einem Konter der SG Güldenstern in Ballbesitz kam und der Ball in die Tiefe gesteckt wurde, lief Thomas Brokelmann alleine auf Peter zu. Den beherzten Schussparierte Peter allerdings in bester Torwartmanier, konnte aber nicht verhindern, dass der Ball weiter in Richtung Tor rollt. Auf der Torlinie erreichte schließlich ein Harsefelder Abwehrspieler den Ball und beförderte diesen wieder in Richtung Spielfeld zurück, wo Peter den Ball aufnahm. Güldenstern jubelte und feierte schon den Ausgleich. Doch der an diesem Tag wenig geforderte und gut pfeifende Schiedsrichter, Manfred Drechsel gab das Tor (zu Recht) nicht. Auch die wütenden Proteste der Güldensterner änderten daran nichts. Später erklärte er, dass er die Situation nicht eindeutig gesehen und deshalb auch nicht auf Tor entschieden habe.
In den letzten 10 Minuten rannte Güldenstern immerwieder auf das Harsefelder/Apensener Tor an. Entlastungsangriffe der SG waren Seltenheit geworden und Erholungsphasen kaum noch vorhanden.
Ca. 2 Minuten vor Spielende wurden die Angriffsbemühungen von Güldenstern dann doch noch belohnt, als ein Flachschuss an Freund und Feind vorbei und durch Peters Hosenträger hindurch im Tor der SG einschlug. Jetzt stand es 1:1 und es waren mit Nachspielzeit noch wenige Minuten zu spielen. Der sicher geglaubte Sieg war verloren. Jetzt hoffte man nur noch wenigstens einen Punkt mitzunehmen.
Als die SG Harefeld(Apensener kurz darauf in Vorwärtsbewegung nun auch noch den Ball verlor und Güldenstern in Überzahl angriff, schien auch dieser eine Punkt stark gefährdet. Doch irgendwie fing Jan ein Passspiel ab und schickte Ingo, der an der Mittellinie entgegen Jans vorgegebener Marschroute stehen gebliebenen war, mit einem Pass in den Lauf auf die Reise. (Was für ein Glück!)
Als Ingo noch den Laufweg eines zurückgeeilten Güldenstern Spielers kreuzte und hierbei auch den gegnerischen Torwart mitzog, wurde die lange Ecke frei, in die er den Ball zirkelte.
Aus der eigenen Hälfte sah es aus, als ginge der Ball am Tor vorbei. Umso größer war die Freude, als der Ball rechts unten flach ins Güldensterner Gehäuse lief. Doch das Spiel war noch nicht vorbei und es galt die beiden letzten Minuten der Nachspielzeit unbeschadet zu überstehen.
Nach einem abgefangenen Angriff in der eigenen Hälfte und Doppelpass mit Sven, lief Haase alleine auf den gegnerischen Torwart zu. Doch anstatt selbst zu schießen, passte er auf den mitgelaufenen und rufenden Jan, der aus 10m Entfernung keine Mühe mehr hatte, den Ball zum 3:1 einzuschieben. Damit war Güldenstern gebrochen und der Sieg in der Tasche.
Mit der richtigen Einstellung und dem Glück des Tüchtigen entführte die SG Harsefeld/Apensen nicht unverdient die 3 Punkte aus Güldenstern. (S.W.)
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